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  • Zwischen Täuschung und Erkenntnis – Unser MuMaSens-Workshop beim Symposium Die Fabrikation der Wahrheit

    24.10.2025 – ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

    Beim diesjährigen Symposium Die Fabrikation der Wahrheit am ZKM hatten wir mit MuMaSens die Chance, einen eigenen Workshop beizusteuern. Unter dem Titel „Zwischen Täuschung und Erkenntnis: Immersive Ansätze zur Sensibilisierung gegen Fake News“ haben wir gemeinsam mit 16 Teilnehmenden unterschiedlichen Alters erkundet, wie man Desinformation auf neue, erfahrbare Weise greifbar machen kann.

    Ein Auftakt, der sofort ins Thema führte

    Zum Einstieg gab es ein kurzes Spiel, das den Blick dafür schärfte, wie schnell wir uns von überzeugenden, aber falschen Informationen beeinflussen lassen. Die Teilnehmenden merkten rasch, dass die Grenze zwischen glaubwürdig und manipulativ dünner ist, als man denkt.

    Wo begegnet uns Desinformation wirklich?

    Im anschließenden Austausch wurde offen darüber gesprochen, wie Fake News im Alltag auftauchen:

    • aussagekräftige Bilder in Social-Media-Feeds,
    • manipulative Headlines in News-Apps,
    • weitergeleitete „Insider-Infos“ aus Familien- oder Freundesgruppen.

    Spannend war vor allem der Moment, in dem einige erzählten, wie es sich anfühlt, selbst auf Falschinformationen hereinzufallen: peinlich, irritierend, manchmal auch wütend. Genau hier setzte der Workshop an – bei der persönlichen Erfahrung, die oft viel stärker wirkt als jede theoretische Erklärung.

    Von Geschichten bis VR – kreative Konzepte gegen Fake News

    In kleinen Gruppen entwickelten die Teilnehmenden anschließend eigene Ideen für Formate, die junge Menschen wirksam ansprechen könnten. Die Bandbreite war beachtlich:

    • Kurzgeschichten, die das emotionale Moment von Desinformation erzählbar machen.
    • Brettspiel-Konzepte, die spielerisch Mechanismen der Manipulation sichtbar machen.
    • Interaktive Anwendungen, die mit VR oder KI neue Perspektiven eröffnen und Reaktionen auf Fake News direkt erfahrbar machen.

    Die Diskussionen waren lebhaft, manchmal hitzig, aber immer konstruktiv. Es wurde ausprobiert, hinterfragt und kombiniert – ganz im Sinne des ZKM, das seit jeher ein Ort für Experimente zwischen Kunst, Medien und Forschung ist.

    Fazit

    Der Workshop hat gezeigt, wie viel Potenzial in immersiven Ansätzen steckt, wenn es darum geht, Fake News verständlich und spürbar zu machen. Die Teilnehmenden gingen nicht nur mit neuen Ideen, sondern auch mit einem geschärften Bewusstsein für die Mechanismen von Desinformation nach Hause.

    Für uns vom Projekt MuMaSens war es ein wichtiger Schritt: weg von trockener Medienkompetenzvermittlung, hin zu Formaten, die berühren, irritieren, wachrütteln.

    Wir freuen uns darauf, die entstandenen Konzepte weiterzuentwickeln und neue Wege der Sensibilisierung zu erforschen.